Bewegtbild

TIME IS A KILLER

  • Auszeichnung
  • Talents

design Talent

hochschule

Hochschule Trier
Modedesign

Prof. Dirk Wolfes

projektpartner

Kamera und Schnitt: Gesa Lugner
Kameraassistenz: Lukas Blumann
Musik: Nico Yun Christmann, Nina Fertig, Gesa Lugner
Fotografie: Laurin Keul
Models: Karen Reichelt, Marina Idacyk
Make-up: Arduba Hoti
Assistenz: Malina Ludwig

projektbeschreibung

Eine alte, geheimnisvolle Dame, eine junge Göre. Plötzlich – ein Knall. Blut tropft.

Der Kurzfilm „TIME IS A KILLER“ präsentiert die Thematik meiner Bachelorarbeit: das Vergehen von Zeit. Ich hasse die Zeit, will sie ignorieren und verleugnen. Ich versuche alles, schreie sie an, beleidige sie und bin vor allem wütend, weil absolut nichts die Zeit anhalten kann. Ich mache viele Experimente, drehe kurze Stop-Motion-Filme, arbeite mit Knetmasse und spiele mit lebensgroßen Papierkleidern. Immer mit dabei: meine alte Lieblingszeitschrift – die Bravo.

Auf meiner kleinen, emotionalen Reise rund um das Akzeptieren von Veränderungen überschreite ich die Grenzen einer Bachelorarbeit in Modedesign hin zum Bewegtbild. Es entsteht ein interdisziplinäres Gesamtkonzept, welches im Kurzfilm „TIME IS A KILLER“ zusammengefasst wird.

Der Film erzählt die Geschichte von zwei mysteriösen Charakteren, deren Beziehung zueinander offen bleibt. Im Zusammenspiel vom Soundtrack zum Film, meiner Modekollektion und dem Set-Design wird eine bizarre Szenerie geschaffen. Es liegt etwas Bedrohliches und zugleich Belustigendes in der Luft, die Stimmung spitzt sich immer weiter zu und der Zuschauer wird schließlich rätselnd zurückgelassen.

jurystatment

ARNE DECHOW

Eine junge Frau im Waschsalon versucht die Zeit totzuschlagen. Ihr Alter Ego, ein halbes Jahrhundert älter, taucht auf und zelebriert ihre Wäsche als verstörendes Duell. Und plötzlich ist die taktgebende Fliege tot, erschlagen vom Hammer der geheimnisvollen Alten. Was ist das nun? Eine Modelinie? Ein Kurzfilm? Ein schräges Gesamtkunstwerk? Oder einfach eine Zumutung?

Die Modedesignerin Gloria Hohmeister macht es sich und dem Publikum in ihrer Bachelorarbeit nicht leicht. Sie entwickelt ihre Ästhetik aus einer tiefen Verzweiflung über die monströse Unnachgiebigkeit der Zeit. Die Ideenschnipsel, Entwürfe und Moodboards erscheinen kindlich naiv, manchmal fast manisch und gleichzeitig sehr humorvoll. Aber aus all den verschiedenen Gestaltungselementen – von Kreidezeichnungen über Knetexperimente bis zu collagenhaften Papierkostümen – entsteht ein extrem eigenständiger gestalterischer Kosmos, der sein Thema, die Zeit, nicht nur einfach bespielt, sondern wirklich in den Griff zu bekommen versucht.