DAS GROSSE BÜCHERGILDE GEDICHTBUCH

„Das große Büchergilde Gedichtbuch“ umfasst 200 Gedichte für Klein und Groß, darunter Klassiker wie Rilkes „Panther“, Goethes „Zauberlehrling“ und Morgensterns „Das ästhetische Wiesel“, moderne Klassiker wie Mascha Kaléko, Heinz Erhardt, Bertolt Brecht und zeitgenössische Lyriker wie James Krüss, Christine Nöstlinger, Robert Gernhardt – Gedichte über Mensch und Tier, die vier Jahreszeiten, Weihnachten und Ostern, Wind und Wetter, Verlorenes und Gefundenes – zum Lachen, Nachdenken, Mitreimen.

Bei der Gestaltung des Buches war es wichtig, sich vor allem auf die Sichtweise von Kindern einzulassen, jedoch auch für Erwachsene interessant zu bleiben. So findet sich die große Bandbreite der Gedichte in der Konzeption und der Gestaltung des Buches wieder, besonders in der Stil- und Technikvielfalt der Illustrationen. Diese reicht von Bleistiftskizzen bis hin zu Filzstift-Illustrationen, digital angefertigten Kollagen, ganzseitigen Acrylbildern und Tuschezeichnungen. Vor allem das Kombinieren von analogen und digitalen Techniken und Methoden findet im Buch seinen Platz. Meist mit Witz und Ironie verknüpft, sind der Kreativität in diesem Gedichtband keine Grenzen gesetzt. So interpretieren die Illustrationen die Gedichte mal auf spielerische, mal auf tiefgründige Weise und immer mit frischem Blick.

BETTINA SCHULZ

Mit kurzen Reimen entdecken auch heute noch viele Kinder auf dieser Welt ihre Muttersprache – ihren Klang, ihren Wortwitz. Ein wenig schade also, dass diese literarische Gattung für Erwachsene ein wenig aus der Mode kam. Dabei tummeln sich viele lyrische Perlen in der deutschen Literatur, die es wert sind, (wieder) entdeckt zu werden.

Die Büchergilde Gutenberg ist bekannt dafür, zeitgenössische Literatur neu zu verpacken und zugleich klassische Schätze zu heben – in bester buchgestalterischer und buchbinderischer Qualität, denn wer zum Lesen verführen möchte, darf dies nicht nur dem Inhalt überlassen. Und so lässt auch „Das Große Büchergilde Gedichtbuch“ genüsslich blättern und sinnieren: Mit oftmals nostalgisch angehauchten, auf jedes Gedicht fein abgestimmten Illustrationen nimmt die Kreative Ceylan Maurer dabei an die Hand, während man die andere gerne so poetischen Zeitgenossen wie Rilke oder Morgenstern entgegenstreckt, um die auch typografisch spannend gesetzten Werke eines Heinz Erhardt, Bert Brecht oder James Krüss im Ohr klingen zu lassen:

„O Menschenherz, was ist dein Glück? Ein rätselhaft geborner – Und, kaum gegrüßt, verlorner – Unwiederholter Augenblick!“ (Nikolaus Lenau).

Ein rundum gelungener Band, der Sprache und Illustration als selbstverständliche Einheit präsentiert.