Kommunikation im Raum
design Talent
hochschule
Hochschule Mainz
Kommunikationsdesign
Prof. Dr. Isabel Naegele
Prof. Dr. Petra Eisele
projektbeschreibung
Die Ausstellung „TYPE & CHAIRS“ ist ein interdisziplinäres Ausstellungsprojekt des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Mainz zur Relevanz von Design heute. Was haben Stühle und Schriftzeichen gemeinsam? Sie begleiten uns ganz selbstverständlich im Alltag. Wir alle nutzen sie, ohne darüber nachzudenken.
Die Ausstellung hinterfragt, warum es immer wieder neue Entwürfe für Stühle und Schriften geben muss, zeigt gestalterisch-konzeptionelle Gemeinsamkeiten auf und verdeutlicht kulturelle Kontexte. Mit jeder Schrift, mit jedem Stuhl wird ein Kosmos unterschiedlicher Bedeutungen transportiert: Sie verkörpern den gestalterischen Anspruch einer Zeit, prägen unsere medialen und analogen Umwelten.
Das Ausstellungsprojekt begann im Kurs „TYPE & CHAIRS“ an der Hochschule Mainz. Unser Gestaltungskonzept greift die Transparenz der beiden Ausstellungsgebäude, des LUX in Mainz und des INTeF in Darmstadt, auf. Am Ende des Kurses wurde unter allen vorgestellten Konzepten unseres für die Umsetzung ausgewählt. Die erste Ausstellung fand vom 9. bis 21. April 2021 im LUX statt. Die zweite Ausstellung fand vom 10. bis 31. Oktober 2021 im INTeF statt.
Unterstützt wurde das Ausstellungskonzept durch zahlreiche interaktive Inhalte sowie unterschiedliche Printmedien, die es den Besucher:innen erleichterten, den konzeptionellen Hintergrund der verschiedenen Gestaltungsbeispiele nachzuvollziehen.
jurystatment
PROF. SEBASTIAN OSCHATZ
Auch wenn Design von außen oft als eine einheitliche Disziplin wahrgenommen wird, gibt es innerhalb eines Designstudiums disziplinäre Grenzen, die oft nicht überschritten werden. Das Projekt „TYPE AND CHAIRS“ der Hochschule Mainz verfolgte hier ein so einfaches wie brillantes Konzept, um dem entgegenzuwirken: Studierende des Kommunikationsdesigns mit ihrem Wissen über Typographie und Studierende der Innenarchitektur mit ihrem Wissen über Stühle entwickeln eine gemeinsame Ausstellung. So selbstverständlich Buchstaben und Stühle genutzt werden, so selbstverständlich sind sie aus den unterschiedlichsten Motivationen unterschiedlich gestaltet worden. Die Ausstellung führt versteckte und offensichtliche Gemeinsamkeiten zwischen Buchstabenformen und Stuhlformen zusammen, arbeitet ihre Eigenheiten heraus und stellt offensichtliche, überraschende und oft auch humorvolle Bezüge zwischen ihnen her. Den Architekturinteressierten macht sie Lust auf Typographie, den Schriftinteressierten Lust auf Möbeldesign.
Beeindruckend ist auch der Umfang des Projekts: Neben dem Ausstellungsdesign und der Umsetzung an zwei Standorten umfasst die Arbeit einen Katalog, eine Plakatserie, Postkarten, interaktive Installationen und ein Ausstellungsmanual – Objekte, die alle an keiner Stelle die Freude an der Auseinandersetzung mit ihrem Gegenstand verbergen.