GALERIE GUTLEUT – AUSSTELLUNGSKATALOG »VOL. 1«

Die Galerie Gutleut ist eine Ausstellungsfläche für zeitgenössische und urbane Kunst in Mainz. Im Untergeschoss eines ehemaligen Kaufhauses schafft sie Raum für Kunst, Kultur und kreativen Austausch. Das Stockwerk wurde dafür partiell renoviert: Kacheln, Rohre und Kabel als sichtbare Elemente wurden bewusst erhalten oder freigelegt, um so die Spuren der Geschichte des Gebäudes zu erhalten und zu betonen.

Der Ausstellungskatalog »Vol. 1« zeigt auf 96 Seiten ausgewählte Kunstwerke der ersten Gruppenausstellung und adaptiert die visuellen Besonderheiten und Kontraste dieses Raumes, um eine Leinwand für die 26 Künstler:innen zu schaffen.

Die offene Fadenheftung mit ihrem präsenten schwarzen Faden legt die innere Struktur der Publikation frei und ist so eine visuelle Verbeugung vor der Ästhetik der Ausstellungsfläche. Die gewählte Schriftart verstärkt, mit ihren kleinen Eigenheiten, diese subtil eingebauten Imperfektionen des Katalogs. Der Druck erfolgte auf offenem Munken Papier und schafft einen weiteren Kontrast zu den auf Affichenpapier gedruckten, gestrichenen Schutzumschlägen. Auch darauf werden durch Gebrauch Spuren sichtbar.

Die Publikation erschien in drei individuellen Umschlägen. Auf den ersten Blick nur ein Ausschnitt eines Kunstwerks zeigend, entfalten sich diese zu kompletten Postern. Analog zur Galerie lädt dies dazu ein, den Katalog spielerisch und aktiv zu erkunden.

TIM SIEGERT

Schon auf dem Umschlag des Ausstellungskatalogs »Vol. 1« der Galerie Gutleut aus Mainz wird deutlich, um wen es hier geht: In moderner Serifenschrift sind dort die Namen der ausgestellten Künstler:innen zu lesen. Auch im Innenteil steht die Gestaltung ganz im Dienst der Kunst. Schwarz und Weiß als reduzierte Farbwahl bieten den Werken eine Bühne, ohne dass sich die Gestaltung aufdrängt. Durch das variable Layoutsystem des Katalogs, mit dem sich die Bilder immer wieder neu anordnen lassen, bleiben die Seiten spannend und geben einen attraktiven Überblick über die Bandbreite der Arbeiten.

In der Produktion wird dieses Konzept konsequent weitergeführt: Eine offene Bindung mit passendem schwarzen Faden, die Auswahl variabler Papiere mit individueller Haptik und der austauschbare Schutzumschlag mit unterschiedlichen Motiven ergeben einen tollen Gesamteindruck. So konnte eine Publikation entstehen, die sowohl die Künstler:innen und ihre Werke als auch die Galerie selbst perfekt präsentiert!