Corporate Design
auftragnehmer
Mona Wingerter
Wachenheim
auftraggeber
Druckerei Thieme Meißen GmbH
Meißen
projektbeschreibung
Die Druckerei benötigte eine Musterbox, um ihre verschiedenen Veredelungstechniken auf Bierdeckelkarton zu zeigen: Tiefprägung, Stanzenerstellung, Heißfolienveredelung und Neon Pantone als Sonderfarbe im Fokus. Die Musterbox ist wie ein Geschenk konzipiert und wird an potenzielle Neu- und an Bestandskunden versendet. Die Karten wurden bewusst so gestaltet, dass sie im Office oder zu Hause ihren Platz finden und dem Betrachter im Alltag immer wieder begegnen. Das entwickelte interaktive Package Design regt dazu an, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen und damit zu spielen.
Jede Karte funktioniert alleinstehend und bringt eine kleine Spielerei mit sich. Alle Karten sind Puzzleteile, die zusammen ein großes Gesamtbild ergeben. Die Karten sollen gute Vibes transportieren, weswegen verschiedene Glückssymbole sowie Dinge, die Freude bereiten, im Design eingebracht wurden.
Die im Good-Vibes-Seidenpapier eingepackten Karten befinden sich in einer mit Goldfolie veredelten Recycling- Kartonage. Auf jeder Kartenrückseite ist die Veredelungstechnik sowie die genutzte Sonderfarbe ablesbar, um den Kunden diese näherzubringen. Jede Karte kann auch als normale Postkarte an Freunde, Familie oder Geschäftskund:innen verschickt oder verschenkt werden.
jurystatment
BETTINA SCHULZ
Wie leicht kann doch eine Druckerei mit perfekt produzierten Printobjekten glänzen, wenn die ganze Palette der Veredelungsmöglichkeiten im eigenen Haus zur Verfügung steht. Die eigentliche Herausforderung der Eigenwerbung in dieser Branche liegt also sicherlich nicht (nur) in der Präsentation bester Handwerkskunst. Es bedarf vielmehr eines durchdachten Tools, das ganz im Sinne der Nachhaltigkeit vom Empfänger tatsächlich genutzt werden kann. Mit der „Good Vibes Box“ realisierte die Designerin Mona Wingerter für die Druckerei Thieme solch eine charmante Schatzkiste, die zum einen visuell – nomen est omen – gute Laune verbreitet und zum anderen eine sinnvolle Wiederverwendung findet. Hier kann die Faszination Print spielerisch entdeckt und erspürt werden.
Darüber hinaus sorgen viele kleine Kniffe dafür, dass die normalerweise recht kurze Aufmerksamkeitsspanne bei Marketingaussendungen erheblich ausgedehnt wird: Auch wir Juroren puzzelten sofort die einzelnen Postkarten (wohltuend und zweckmäßig leer auf der Rückseite) aneinander, ehe wir die Münzen entdeckten, die sich in den einarmigen Banditen werfen lassen. Dass sich zwischen die Ausstanzungen auf den Mond- und Sonne-Karten Fotos klemmen lassen, erschließt sich intuitiv.
Mit ihren assoziativen Illustrationen, verschiedenen Veredelungen und nicht zuletzt einer ästhetischen Verpackung überzeugte die Einsendung und verbreitete ad hoc „good vibes“. Dass zudem Recyclingpapier zum Einsatz kam, ist dabei ein nachhaltiges Sahnehäubchen.